Was'n Los Herr Naumann?

Vor kurzem kam Prof. Naumann als neuer Informatikprofessor nach Aachen. Wir haben ihn in die Fachschaft eingeladen und dort interviewt. Die Antworten sind größtenteils eher sinngemäß als wörtlich wiedergegeben.

Zur Person

  • Name: Naumann
  • Vorname: Uwe
  • Lehrstuhl: LuFG Software und Werkzeuge für Computational Engineering
  • Familienstand:verheiratet, und 2 Kinder.

Fragen

Was’n los: Wo kommen Sie her, und was haben Sie vorher gemacht?

Naumann:Ich habe in Dresden von 1990 bis 1996 Mathematik studiert. Aufgewachsen bin ich in Chemnitz. Danach war ich mehrere Jahre im Aussland, 1 Jahr in Frankreich, 2 Jahre in England, 3 Jahre in den USA. Als Schüler war ich 3 Jahre in Russland.

Was’n los: Warum haben Sie sich für Aachen entschieden?

Naumann: Es gibt, sagen wir, 5 grosse Zentren auf meinem Gebiet in der Welt. Aachen ist eines davon.

Was’n los: Wie gefällt es Ihnen in Aachen?

Naumann: “GUT!” Es ist definitiv eine gute Uni, und die Stadt ist auch nett.

Was’n los: Wie wurden Sie im Kreis der Professoren aufgenommen?

Naumann: Ich wurde direkt ins Team integriert.

Was’n los: Wie schwierig ist es, wissenschaftliche Mitarbeiter zu finden?

Naumann: Ich habe Stellen ausgeschrieben, und bekam 80 Bewerbungen. Leider kamen nur weniger als eine Hand voll aus Deutschland.

Was’n los: Was sind Ihre Lehr- und Forschungsgebiete? Wie ordnen sich diese in das bisherige Angebot ein?

Naumann: Software und Werkzeuge für Computational Engineering. Wir bewegen uns an der Grenze zwischen Informatik und angewandter Mathematik und arbeiten viel mit Numerik und Compilerbau.

Was’n los: Worin unterscheiden sich das Studium/die Studierenden heute und zu der Zeit, als Sie studiert haben?

Naumann: Oh mein Gott, das ist ja erst 8 Jahre her… Ich habe Studierende in England, Ostdeutschland und Westdeutschland erlebt. Die sind im Prinzip alle gleich. Es hat sich nicht viel verändert, wäre ja auch schlimm.

Was’n los: Wie läuft Ihre erste Vorlesung ?

Naumann:Ja, läuft gut. Man hat mir am Anfang circa drei bis vier Studis versprochen, jetzt sitzen auf einmal 20 in meiner Vorlesung. In der Vorlesung selbst habe ich, glaube ich, einen guten Mix aus Sachen, die man versteht, und nicht versteht, zumindest nicht direkt nach dem ersten mal hören, so wie es zu einer anständigen Vorlesung gehört.

Was’n los: Halten Sie die Vorlesungen lieber auf deutsch oder auf englisch?

Naumann:Momentan halte ich die Vorlesungen lieber auf Englisch. Ich möchte aber meine Vorträge irgendwann auch in reinem Deutsch halten können, ohne auf englisches Vokabular zurückgreifen zu müssen. In den letzten zehn Jahren habe ich nur Vorträge auf Englisch gehalten. Was ich vermeiden will ist ein Mix aus Deutsch und Englisch.

Was’n los: Was erwarten Sie von den Studierenden heutzutage? Was fehlt ihnen?

Naumann:Ich persönlich versuche schon mit den Studierenen zu reden, ein Kurs von 25 Mann Stärke is “n’Kaffeeekranz”. Also “bissl mehr Mut”. Es würde einem auch die Arbeit viel einfacher machen. Es wäre auch nett, wenn man mehr Feedback beommen würde.

Was’n los: Wie lange haben sie studiert?

Naumann: 5,5 Jahre inklusive eines Auslandsjahres.

Was’n los: Hatten sie viel Freizeit während des Studiums?

Naumann:Die Freizeit habe ich mir genommen, Ich habe viel Sport gemacht, Basketball, Wassersport. Ich habe die Freizeit nie geopfert. Ich funktioniere nicht, wenn ich keine Freizeit habe. Zur Not nehme ich mir sie.

Was’n los: Was halten Sie von Bachelor/Master? Wo sehen sie die Chancen/Gefahren?

Naumann: Ich glaube, das Problem ist, dass das derzeitige System in den Ba/Ma Rahmen gepresst werden soll. Das wird schwer.

Was’n los: Was halten Sie von Studiengebühren/Studienkonten?

Naumann: Sicherlich ist es eine Möglichkeit die Motivation zu erhöhen. Es sollte aber auf jeden Fall ein “sozialverträgliches” Modell sein, wenn Studiengebühren eingeführt werden. Dieses sehe ich derzeit noch nicht. Ich bin der Ansicht, daß jeder, der studieren möchte dies auch können soll.

Was’n los: Welche Erfahrungen haben Sie mit Fachschaften gemacht (sowohl aus professoraler als auch aus studentischer Sicht!)?

Naumann: “Diese hier.” In meiner Studienzeit hatte ich nicht viel mit dem Studentenrat, so hieß das in meiner Zeit, zu tun.

Vervollständigen Sie bitte die folgenden Sätze:

Was’n los: Wenn ich eine Entscheidung als Landesbildungsminister treffen dürfte, dann würde ich…

Naumann:… nicht sehr stark auf der Landeshoheit bei der Bildung bestehen. Bildung sollte eher mehr auf der Bundesebene geregelt werden.

Was’n los: Als Rektor der RWTH würde ich…

Naumann: … das jetzt bestehende interdisziplinäre Denken und Arbeiten noch stärker fördern.

Was’n los: Neben der Forschung interessiere ich mich für…

Naumann: … Sport, vor allem Basketball, aber auch Fitness, aber vor allem für meine Familie natürlich.

Was’n los: Ich wollte schon immer mal…

Naumann: … das machen, was ich jetzt mache!

Was’n los: wir danken für das Gespräch.